Moderne Elektronik: Am nächsten Tag pflügt das Schiff, das rund 80 LKW-Ladungen Salz für einen chemischen Großbetrieb in Hürth-Knapsack im Bauch hat, mit etwa 17 Stundenkilometern durch die Flussschleifen. Ein Ortungssystem zeigt entgegenkommende Schiffe an. „Die moderne Bordelektronik ist vor allem im Winter eine große Hilfe, wenn die Tage dunkel sind und der Fluss häufig im Nebel liegt“, betont Käfer.
Auf dem Rhein schaltet der Schiffsführer den Autopilot ein und erhöht die Geschwindigkeit auf 22 Stundenkilometer. Dann springt Stups auf den Schoß des Kapitäns - der Jack Russel Terrier genießt es, von seinem Herrchen gekrault zu werden.
In Nierstein geht das Schiff mit einem Tiefgang von 2,60 Meter, das Käfer von der Reederei Schwaben GmbH als Ausrüster gemietet hat, vor Anker. Die letzte Etappe bis zur Löschstelle Köln-Godorf führt am dritten Tag auch an zahlreichen Burgen, Schlössern und der Loreley vorbei. Statt die Aussicht zu genießen, nutzen Martin und Richard Nawrot das sonnige Sommerwetter, um das Deck zu schrubben und zu streichen.
Um sein Schiff sicher in den nächsten Hafen zu steuern, verlässt sich Karlheinz Käfer nicht nur auf das Echolot und den Radar, der das Ufer absucht. Der Kapitän, der bereits seit mehr als 40 Jahren auf Wasserstraßen unterwegs ist, umschifft Untiefen und gefährliche Strömungen vor allem dank seiner umfangreichen Erfahrung. „Mit einem Schiff ist es wie mit einer Frau“, hat der reife Single gelernt. „Für beide braucht man viel Gefühl.“
Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (gbk * Stefan Zibulla * Waldemar Herzog)
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