Petra

Geheimnisvoller Kult im Fels

Petra/Jordanien: Bei der Stadt Petra verbirgt sich, in eine  gigantische Gesteinslandschaft eingebettet, und bis heute noch voller Geheimnisse, das Vermächtnis  des Nabatäervolkes. Vor über 2000 Jahren hat es sich im südlichen Jordanien niedergelassen.

Ziel eines Tagesausfluges waren die monumentalen Grabstätten der alten Nabatäerstadt Petra, als legendäres Denkmal mit einzigartigem Ruf und Unesco-Weltkulturerbe bekannt. Früh am Morgen erkunden wir zunächst Würfelgräber, riesige Gesteinsklötze im Umfeld der Stadt Petra, deren Name von Petrus, dem „Fels“ abgeleitet ist. Die Pferde der Beduinen stehen am Wegesrand frisch gesattelt bereit. Reitesel iiiaaen quengelig in Vorahnung auf schwere Menschenkörper, die sie über rutschiges Pflaster unter ihren Hufen durch eine schmale lange Schlucht,  auf arabisch „siq“, tragen werden. Wer sich aber auf diese Weise durch den Sikh transportieren lässt, um schnell das riesige Areal der Gräberlandschaft zu erreichen, das der höhlenartige Durchgang an seinem Ende freigeben wird, verpasst ein atemberaubendes Spektrum felsiger Form- und Farbkompositionen. Dem Spaziergänger entfaltet es sich auf Schritt und Tritt in all seinen wundersamen Details.

Über die Ursprünge der Nabatäer, deren Reich sich bis Saudi Arabien erstreckte, ist wenig bekannt. Ihr Name soll von „Napte“, der Pflanze abgeleitet sein, denn die Nabatäer waren großenteils Landwirte. Laut anderer Quellen stand Nebajoth, ein Enkel Abrahams, Pate für den Namen derer, die in dem apokryphen Bibelbuch Makkabäer erwähnt werden. Bis 106 n. Chr. erstreckte sich ihr Goldenes Zeitalter. Die sechste Legion der Römer machte dem ein Ende. Sie eroberte Petra, die Hauptstadt des Nabatäerreiches,  auf „sanfte Weise“: Französische Archäologen entdeckten Giftreste im Grundwasser der Stadt. Viele Völker bemächtigten sich seitdem der Stadt, die 1812 wiederentdeckt und 2007 zum Weltkulturerbe deklariert wurde.

Das berühmte Schatzhaus des Pharaos in Petra (Foto-rechts) ist die bekannteste Touristenattraktion des Landes. Ein Anblick, der einem die Fassung raubt, und uns auf den Eintritt in eine Landschaft  gigantischer Grabstätten einstimmt. 860 Fassaden schlugen die Nabatäer, die ihre Toten ähnlich wie die Ägypter bestatten wollten, aus dem leicht zu bearbeitenden Sandstein heraus. Mit Hammer und Meißel arbeiteten sie sich von oben nach unten vor. Auch von innen konnten Formen aus dem weichen Sandstein herausgekratzt werden. Wie aus den Spuren unterschiedlicher Kulturen hervorgeht, ließen sie als wohlhabendes Volk Handwerker aus vielen anderen Kulturbereichen für sich arbeiten, vor allem Ägypter mit Erfahrung im Pyramidenbau.

Beduinen glaubten einst, Pharaos hätten dort einen Schatz versteckt und schossen auf die Fassade, um eine Urne zu öffnen. Aufgrund ihrer hoch entwickelten Kultur, ihrer monumentalen Architektur und ihres ausgeklügelten Systems von Dämmen und Wasserkanälen genoss die Stadt schon in der Antike ein hohes Ansehen. Unzählige architektonische Wunder, Hunderte von Gebäuden, Gräbern, Bädern, Grabhallen, Tempeln, Bogengängen, Kolonnadenstraßen und Felszeichnungen sind auf verschiedenen Wegen und Aufstiegen zu entdecken.

Die 30 Millionen Jahre alten Felsformationen brechen im Morgenlicht hoch über unseren Köpfen in unbeschreiblicher Schönheit hervor – und dies sollte, wer kann, keinesfalls versäumen..

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-gbk-CZ * Waldemar Herzog