Als Pfarrer Herbert Wright sein Amt in Plymouth antrat meinten die Bürger der Gemeinde: „Die Kirche ist tot“ - Und so war es auch! Am ersten Sonntag predigte er vor einer leeren Kirche. Am zweiten Sonntag auch und so erschien am Donnerstag danach eine Todesanzeige: „Mit dem Ausdruck tiefsten Bedauerns meldet Pfarrer Wright den Tod der Kirche zu Yonderton. Die Trauerfeier findet am Sonntag um 11 Uhr statt.“
Um halb 11 am nächsten Sonntag war die Kirche voll besetzt. Als der Theologie-Student Mike die Kirche betrat, sah er neben dem Altar einen Sarg stehen. Um 11 sagte der Pfarrer von der Kanzel: „Sie haben mir klar gemacht. dass Sie davon überzeugt sind, dass unsere Kirche tot ist. Ich möchte Sie bitten, gehen Sie einer nach dem anderen an dem Sarg vorbei und sehen Sie sich den Toten an. Dann verlassen Sie die Kirche durch das Ostportal. Ich werde danach die Trauerfeier allein beschließen. Sollten einige unter Ihnen meinen, eine Wiederbelebung der Kirche sei möglich, bitte ich diese, durch das Nordportal wieder herein zu kommen. Anstatt einer Trauerfeier würde ich dann einen Dankgottesdienst halten.“ Dann trat der Pfarrer an den Sarg und öffnete ihn.
Mike war einer der letzten in der Prozession. So hatte er Zeit genug, darüber nachzudenken, was wohl in dem Sarg liegen würde. Seine Nachbarn hatten vielleicht ähnliche Gedanken. Dazu erschreckte sie schrilles Quietschen, denn das Nordportal drehte sich in seinen verrosteten Angeln: Viele, die am Sarg vorbei gegangen waren, kamen wieder herein.
Nun kam Mika an die Reihe und stand Mike vor dem Sarg. Schloss unwillkürlich seine Augen, als er sich über den Sarg beugte. Als er sie wieder öffnete, sah er nicht die ganze Kirche kalt und leblos im Sarg liegen, sondern nur – sein eigenes Spiegelbild!
Mike und viele Bürger versanken in Gedanken und kamen zur Erkenntnis: „Es ist besser ein Licht anzünden, als die Dunkelheit zu beklagen!
Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-eva * Waldemar Herzog)
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